Die SPD–Fraktion im bayerischen Landtag hat letztes Jahr beantragt, dass das Oktoberfestattentat in die bayerischen Lehrpläne aufgenommen werden soll. Der bayerische Landtag hat dies mit einer Mehrheit aus CSU und Freien Wählern abgelehnt. Wir sagen: Das ist ein Skandal. Unsere Forderung ist und bleibt:
Das rechtsterroristische Attentat auf das Münchner Oktoberfest vom 26.09.1980 wird in die Lehrpläne des Freistaates Bayern aufgenommen.
Seit Jahrzehnten erinnern wir in München jedes Jahr gemeinsam mit der Münchner
Gewerkschaftsjugend, der SPD und anderen Parteien und der Stadtgesellschaft am 26.09. an das rechtsterroristische Oktoberfest–Attentat. Das öffentliche Bewusstsein über den Anschlag und seine Hintergründe war nie hoch und hat insbesondere unter jüngeren Menschen abgenommen. Lediglich 2020 gab es einige Aufmerksamkeit: Das Attentat jährte sich zum 40. Mal und die
Bundesanwaltschaft hatte im Juni bestätigt, dass es sich bei dem Anschlag um einen rechten Terrorakt handelte, sodass in diesem Jahr zum ersten Mal ein Bayerischer Ministerpräsident und der Bundespräsident zur Gedenkfeier kamen. Wir halten es für elementar wichtig, dass das Andenken an die Toten und Betroffenen des größten Terroranschlags in der Bundesrepublik Deutschland sowie das Wissen um die rechtsterroristischen Hintergründe, deren Kontinuitäten sich bis heute verfolgen lassen, fest im Bewusstsein der Bevölkerung verankert wird. Nur so können zukünftig rechte Aktivitäten eingeschränkt und rechter Terror verhindert werden. Gemeinsame Erinnerung und Wissen stärken unsere Demokratie in Zukunft. Daher ist höchste Zeit, das Attentat in den bayerischen Schulunterricht aufzunehmen. Dabei müssen insbesondere sowohl der rechtsterroristische Hintergrund, als auch die vielen Fehler der Ermittlungsbehörden und der Politik thematisiert werden.