W3 Unsere Stadt, unser Schloss: Vergesellschaftung der Waldbesitztümer und des Schlosses St. Emmeran der Familie Thurn und Taxis

Status:
unbehandelt

Forderung: 

Die Bezirkskonferenz der Jusos Oberpfalz möge beschließen, sich für die Vergesellschaftung des Vermögens der Familie Thurn und Taxis einzusetzen. Zudem solidarisieren wir uns mit der Kampagne Thurn und Toxisch der DGB Jugend Oberpfalz.

Begründung:

Gloria von Thurn und Taxis ist rassistisch, antifeministisch und erzkonservativ. Dieses Verhalten legt sie schon länger an den Tag, hierbei macht sie sich insbesondere ihren Adelstitel zu nutze. Tatsächlich ist dieser Titel natürlich vollkommen wertlos, weil der Adel in Deutschland schon vor einem Jahrhundert abgeschafft wurde. 

Seit Corona ist sie in einer höheren Frequenz in Talk-Show-Auftritten und Auftritten bei “Achtung, Reichelt!” von Ex-Bild-Chefredakteur Julian Reichelt als “Expertin” zu verschiedensten Themen eingeladen worden. Zu diesen besitzt sie jedoch keine Expertise, wird aber wegen auffälligen und anstößigen Beiträgen, sowie ihrem “Adelstitel”, der ihr eine Art Promistatus verliehen hat, regelmäßig befragt.  

Diese Bühne missbrauchst sie regelmäßig für rassistische, homophobe oder antifeministische Hetze. Dazu startete die DGB Jugend Oberpfalz eine Kampagne, in der auch die zahlreichen Eskapaden herausgearbeitet wurden. Mit dieser Kampagne und weiteren Aktionen wollen wir uns solidarisieren.

Sie hat zahlreiche Besitztümer in und um Regensburg; dazu gehören etwa das Schloss St. Emmeram und 10.000 ha Wald in Bayern. Das Schloss mit Park liegt mitten in der Stadt Regensburg und macht eine Fläche von 7,5 ha aus.

Dieses enorme Vermögen einer einzelnen Person ist ein Spiegelbild für die zunehmende gesellschaftliche Ungleichheit.

Während die meisten Menschen in Regensburg auf dem überhitzten Wohnungsmarkt eine kleine Wohnung zu hohen Preisen nehmen müssen, besitzt die Familie Thurn und Taxis ein großes Schloss mit über 500 Räumen in bester Lage in der Nähe des Bahnhofs. Es ist das größte privat bewohnte Schloss Deutschlands. 

Zu diesem Besitz gelangte die Familie durch eine unverhältnismäßig hohe Abfindung wegen der Vergesellschaftung des Postamtes. Von ihrem Ehemann, Johannes von Thurn und Taxis, erbte sie nach dessen Tod einen erheblichen Anteil. Die Entwicklung in Deutschland, dass Vermögen immer weiter vererbt wird, widerspricht dem Märchen vom sozialen Aufstieg. 

Als Jusos sind wir für eine gerechte Verteilung von Vermögen, insbesondere das Weitervererben von extrem hohen Vermögen über Generationen hinweg widerspricht fundamental der Chancengleichheit und sozialen Gerechtigkeit.   

Wir können es als Jusos nicht gutheißen, dass so viel Wohnraum und Grünfläche in den Händen einer einzigen Familie liegt. Die Stadt soll nicht nur für die wenigen lebenswert sein, sondern für die vielen nutzbar gemacht werden und die Lebensqualität merklich erhöht werden.. So könnte etwa der Regensburger Wohnungsmarkt entlastet werden, indem man einen Teil des Schlosses in ein Wohnheim für Auszubildende und Studierende umfunktioniert und den Rest für Kulturangebote attraktiv macht. Der Außenbereich des Schlossgeländes bietet einen schönen Park und Naherholungsgebiet für Familien oder als Treffpunkt für junge Leute. 

Von den vielen Rohstoffen in einem so großen Waldgebiet soll nicht nur ein Unternehmen profitieren dürfen. Holz ist gerade auch aus umwelt- und energiepolitischen Erwägungen von großer Relevanz. Es bedarf der demokratischen Mitbestimmung, wie damit verfahren wird.

Wir stellen uns der Entwicklung, dass einzelne Familien riesige Vermögen akkumulieren, klar entgegen. Deswegen fordern wir die Enteignung der Besitztümer der Familie Thurn und Taxis.