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Ergänze vor Zeile 228:

Die Diskursverschiebung hin zu technischen und militärischen Fragen betrachtet die Opfer des Krieges viel zu wenig. Das gilt für beide Seiten: Die oft jungen Menschen, die sowohl auf ukrainischer als auch auf russischer Seite sterben, sind die Opfer der Auseinandersetzung. Dabei lässt sich auch ein Klassenunterschied beobachten: Während zum Beispiel Studierende von der Mobilisierung für den Kriegsdienst ausgenommen sind, sind es die Arbeiter*innen, die zuerst an die Front geschickt werden.

 

Die verteidigungspolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag fotografiert sich mit Leoparden-Outfit und fordert „free the leopards“, die Süddeutsche Zeitung und der Spiegel veröffentlichen eine Beschreibung von Kampfpanzern im Stil eines „Trumpf-Quartetts“. Selbstverständlich verdient das Opfer, das die Menschen in der Ukraine bringen, um ihre Freiheit zu verteidigen, Anerkennung und Wertschätzung. Aber gleichzeitig ist das Töten von Menschen – aus egal welchem Grund – nie mutig oder bewundernswert, auch die völkerrechtskonforme Verteidigung von Grenzen hat nichts heroisches an sich. Krieg ist immer grausam, zerstörend und schrecklich.