G1 Mehr Transparenz im Gesundheitswesen

Wir fordern eine gesetzlich geregelte Transparenz in der Pharmaindustrie in Deutschland durch Offenlegung von Zahlungen an Leistungserbringer*innen des Gesundheitssektors (z.B. Ärzt*innen, Krankenhäuser, usw.). Sowohl Name des Unternehmens, Höhe der Zuwendung, der Verwendungszweck als auch der Kontext der Zahlung müssen erfasst und niederschwellig zugänglich gemacht werden, um Vertrauen durch Transparenz zu ermöglichen.

Begründung:

Die ohnehin steigenden Kosten im Gesundheitswesen werden in einer alternden Gesellschaft in den kommenden Jahren weiter zunehmen, weshalb eine faire Preisbildung und eine unabhängige, patient*innenorientierte Medizin die obersten Gebote bleiben müssen. Zahlungen der Pharmaindustrie an Leistungserbringer*innen im Gesundheitswesen können gerechtfertigt sein, müssen aber in jedem Fall offengelegt werden und für jede*n Bürger*in zentral einsehbar sein, ähnlich der Veröffentlichung in den USA im Rahmen des Sunshine Acts (https://openpaymentsdata.cms.gov/). Der momentanen freiwilligen Offenlegung des FSA (Freiwillige Selbstkontrolle der Arzneimittelindustrie e.V.) folgt lediglich ein Teil der Pharmabranche. Darüber hinaus werden nur mit Zustimmung der*des Leistungsempfängers*in die Daten nicht anonymisiert herausgegeben. Ehrliche Leistungserbringer*innen werden damit in den Fokus gerückt und an den Pranger gestellt. Dementsprechend niedrig und abnehmend ist die Resonanz (vgl. https://correctiv.org/recherchen/euros-fuer-aerzte/artikel/2016/07/14/seid-umschlungen-millionen/; aufgerufen am 27.03.2018).

Nur eine komplette Offenlegung aller Zahlungen bekämpft und beugt Korruption im Gesundheitswesen dauerhaft vor.