G9 Einweg-E-Zigaretten (sog. „Vapes“) verbieten

Status:
unbehandelt

Seit einiger Zeit verbreiten sich Einweg-E-Zigaretten (“Vapes”) zunehmend auf dem deutschen Markt. Dabei geht es nicht um „klassische“ wiederaufladbare E-Zigaretten oder Verdampfer, die sich auch zur Rauchentwöhnung etabliert haben, sondern explizit um Einweg-Geräte.

Der durch die Herstellung, einmalige Verwendung und anschließend (oft nicht fachgerechte) Entsorgung entstehende Ressourcenverbrauch und die dadurch verursachte Umweltbelastung ist für uns im Vergleich zu E-Zigaretten nicht zu rechtfertigen.

Deshalb fordern wir:

  1. Ein Verbot von nicht aufladbaren Einweg-E-Zigaretten in der EU.
  2. Außerdem bestärken wir die Forderung nach einem vollständigen und konsequent durchgesetzten Werbeverbot für Tabak-Produkte.
Begründung:

Einweg-Vapes sind im Gegensatz zu E-Zigaretten aus weniger stabilen Materialien hergestellt und enthalten einen Li-Ionen-Akku, der sich nicht aufladen lässt. Der aktuelle Marktführer ist “Elfbar” mit knapp 37 Sorten mit und ohne Nikotin, in der ein 550mAh Akku verbaut ist, der technisch gesehen wiederaufladbar wäre. Dieser Akku darf nicht im Haushaltsmüll entsorgt werden. Sechs Elfbar-Akkus entsprechen also dem Akku eines iPhone 14.

Nach der einmaligen Nutzung der Zigaretten landen diese Akkus im Müll, wobei sie oft nicht fachgerecht entsorgt werden. Das „Bureau of Investigative Journalism“ veröffentlichte zusammen mit dem „telegraph“ und „sky news“ einen Bericht, aus dem hervorgeht, dass allein im UK jede Sekunde zwei Einweg-Vapes weggeworfen werden. Nach einem Jahr wäre das genug Lithium um 1200 Elektroauto-Batterien herzustellen. Dem Bericht nach recyclen weniger als 50% der Menschen die Einweg-Vapes fachgerecht. Unabhängig davon ist ein Recycling dieser Akkus schwierig und mit hohem Energieverbrauch verbunden.

Das ist nicht zuletzt deshalb umweltschädlich, weil die verbauten Akkus seltene Erden enthalten. “Seltene Erden” sind weiche Metalle, die in seltenen Mineralien vorkommen. Ihr Abbau ist aufwendig und umweltbelastend. Die Europäische Union und die US-Energiebehörde haben seltene Erden als kritische Rohstoffe eingestuft.

Neben dem Umweltaspekt ist ebenfalls problematisch, dass Einweg-Vapes aufgrund ihrer bunten Verpackung und der verschiedenen süßen Geschmäcker auch bisher nicht-rauchende Jugendliche und junge Erwachsene ansprechen. Inzwischen haben mehrere Influencer*innen, Streamer*innen und Rapper*innen eigene Vapes auf den Markt gebracht oder Marken dafür als Patent angemeldet, wodurch sich die Nutzung von Einweg-E-Zigaretten vor allem bei jungen Menschen verbreitet. Nicht alle Vapes enthalten Nikotin, aber gerade aufgrund der geringen Dosierung von Nikotin in manchen Vapes kann quasi unbemerkt eine Nikotin-Sucht entstehen. Gleichzeitig ist nicht abschließend geklärt, ob die Inhaltsstoffe dieser Vapes – auch wenn sie kein Nikotin enthalten – gesundheitsschädlich und ein Einstieg in eine Nikotinsucht sind.