K1 Keine Nazi-Katzen für die Bundeswehr

Status:
unbehandelt

Die Fahrzeuge der Bundeswehr werden in der Regel nach Tieren benannt, die ihre Funktion bzw. ihre besonderen Eigenschaften ausdrücken sollen. Der „Biber“ kann eine Brücke über einen Fluss legen, der Bergepanzer „Büffel“ soll große Lasten zuverlässig tragen etc. Bekannt ist der LeopardPanzer als wichtigstes Panzerfahrzeug der Bundeswehr. Insofern ist es zunächst nicht

überraschend, dass Rheinmetall den neu entwickelten Panzer KF51 als möglichen Nachfolger des Leopard II für die Bundeswehr und den Export an die Verbündeten Deutschlands nach der Raubkatze „Panther“ benannt.

Tatsächlich ist diese Benennung, wie insgesamt die Tradition der Benennung von deutschen

Waffen nach Tiernamen, geschichtsvergessen und höchst problematisch. Es waren nämlich Joseph

Goebbels und sein nationalsozialistisches Propaganda-Ministerium, welche Waffensysteme der Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs Suggestivnamen gaben, um die eigenen Truppen bei ihren verbrecherischen Raubzügen anzufeuern und die gegnerischen Truppen zu erschrecken. Insbesondere für Panzer etablierte sich die Benennung nach Raubkatzen – wie eben dem Panzerkampfwagen V „Panther“. Dieser wurde besonders in der Schlacht am Kursker Bogen im Juli 1943 gegen die Rote

Armee eingesetzt, unweit der heutigen Schlachtfelder im Russland-Ukraine-Krieg. Dies und die

Tatsache, dass der neue „Panther“ als potenzielle Abwehr des neu entwickelten russischen Panzers T-14 Armata intendiert ist, lässt diese Benennung noch unpassender erscheinen. Die Benennung wurde von mehreren Historiker*innen kritisiert, z. B. Klaus Wittmann.

Wir bekennen uns zur Notwendigkeit der Landes- und Bündnisverteidigung, lehnen aber Militarismus und positive Bezugnahme auf die Wehrmacht entschieden ab!

Daher fordern wir:

Der Konzern Rheinmetall wird aufgefordert, den Panzer KF51 nicht unter dem Namen „Panther“ zu vermarkten.

Sollte dieser Panzer von der Bundeswehr oder den Verbündeten Deutschland genutzt werden, darf er nicht unter dem historisch vorbelasteten Namen „Panther“ laufen.

Insgesamt ist die Tradition der Tier-Benennungen durch die Wehrmacht vorbelastet und muss für die Bundeswehr für bestehende und künftige Militärfahrzeuge und Waffensysteme eingestellt werden.

Neue Waffensysteme dürfen von der Bundeswehr – unter welchem Namen auch immer – nur in

Betrieb genommen werden, wenn sie nachgewiesenermaßen für die Landes- und Bündnisverteidigung notwendig sind. Ausrüstung statt Aufrüstung!

Wir bekräftigen unsere Forderung, rechtsradikale Strukturen in der Bundeswehr konsequent zu zerschlagen und jede positive Bezugnahme auf Traditionen der Wehrmacht zu unterbinden.

Auch bekräftigen wir unsere Forderung, die deutsche Rüstungsindustrie zu verstaatlichen. Militaristische Panzer-Shows wie Rheinmetalls Vorstellung des KF51 werden so ebenfalls unterbunden.