Adressat*innen: Juso-Landeskonferenz, BayernSPD-Landesvorstand, BayernSPD-Landtagsfraktion
Viele Menschen geben zurzeit ihr gewohntes Leben auf, sind tagelang auf den Beinen und suchen in verschiedenen Ländern ein Dach über dem Kopf. Auch hier in Deutschland. Doch nicht nur Erwachsene und Berufstätige sind unter diesen Geflüchteten, sondern auch Schüler*innen und Student*innen. Dadurch kommen auch in den Bildungsstätten einige Probleme auf.
Wir, die Themenwerkstatt Bildung, der Jusos Bayern fordern somit:
An Schulen wird dringend mehr Personal gebraucht. Nicht nur, um den schon bestehenden Lehrer*innen-Mangel zu decken, sondern auch, da die ukrainischen Kinder kaum, oder gar kein Deutsch können. Somit sitzen diese zwar hinten in den Klassenräumen, verstehen aber nichts von dem Unterricht. Langfristig fordern wir, diesen Mangel zu beheben, indem das Lehramtsstudium von Grund auf überarbeitet wird. Akut muss der Freistaat aber ausreichend finanzielle Mittel zu Verfügung stellen, um diesen personellen Mehraufwand zu decken. Es darf sich nicht länger auf Freiwillige verlassen und gleichzeitig die eigene Verantwortung anderen zugeschoben werden.
Psychologische Betreuung ist nicht nur an Schulen, sondern auch an Universitäten eminent wichtig. Die ukrainischen Staatsbürger*innen leiden unter Verlust und Trauma. Es müssen Möglichkeiten gefunden und umgesetzt werden, um, den Menschen zu helfen. Genauso muss auch auf die Eltern geachtet werden, die selbst von traumatischen Erlebnissen betroffen sind. Somit wären ukrainisch- russisch- oder englischsprachige Sozialarbeiter*innen für Familien sehr wichtig. Mentor*innen an der Uni müssen vorhanden sein und finanzielle Mittel aufgestockt werden.
Sprachkurse müssen angeboten werden, sowohl in Ukrainisch und Russisch, als auch in Englisch. Die Geflüchteten wollen sich integrieren, und das ist nur möglich, wenn sie die Grundlagen unserer Sprache beherrschen. In Schulen ist es von immenser Bedeutung, mehr DaZ-Unterricht anzubieten, um den Kindern Deutsch beizubringen und sie in ihre Umgebungsgesellschaft zu integrieren. Denn der Besuch unseres erstsprachlichen Deutschunterrichts bringt ihnen anfangs wenig. Vor der Einrichtung langfristiger “Ausländerklassen” können wir nur warnen, da zu diesem Zeitpunkt nicht klar ist, wie lange die ukrainischen Geflüchteten in Deutschland bleiben. Die Schüler*innen müssen integriert und nicht in abgekapselten Klassenverbänden separiert werden, damit ihre “Rückkehrfähigkeit” erhalten bleibt. Integration ist aber nur in Kontakt mit Umgebungssprache und -kultur möglich, die in solchen “Ausländerklassen” ausgesperrt wird. Zudem sollte beachtet werden, dass auch Tutorien und Nachhilfe von ukrainisch, russich oder englisch sprachigen Personen angeboten werden kann.
Auch Schul-/Lernmittel und digitale Endgeräte werden in Massen gebraucht. Dort fordern wir eine Unterstützung des Staates. Schulen und Gemeinden können hier nicht alleine agieren. Langfristig müssen Schulen Staatsanliegen werden und dürfen nicht allein gelassen werden. Es muss Hilfe angeboten werden. Wir bitten auch darum, dass sämtliche Elternbeiräte sich an Schulen erkundigen und sich intern darum bemühen, einige Lernmaterialien zusammenzubekommen.
Auch Studierenden muss entgegengekommen werden. In Form von Vergünstigungen im öffentlichen Verkehr, wie auch bei Mensabeiträgen oder Semesterbeiträgen. Öffentliche wie auch private Träger*innen von Studierenden-Wohnheime sollen Konzepte entwickeln, wie bei
Wohnungssuche und Finanzierung der Miete unterstützt werden kann. Darunter fällt auch die Bafög-Erleichterung bei Geflüchteten. Schließlich haben diese nicht alle benötigten Dokumente mitgenommen, wie denn auch, auf der Flucht vor einem Krieg.
Bildungsstipendien müssen auch für Geflüchtete zugänglich gemacht werden, genauso wie die Ermöglichung von Weiterführungen und Beendigung von Forschungsprojekten, die in der Ukraine angefangen wurden.
Abschließend fordern wir eine langfristige Unterstützung der ukrainischen Flüchtlinge. Uns geht es darum, dass diese nicht nur ein paar Monate unterstützt werden, sondern so lang wie sie dies brauchen. Schließlich werden die meisten von ihnen auch länger, wenn nicht sogar für immer bei uns in Deutschland bleiben.
Солідарність з Україною (Solidarität mit Ukraine).
Änderungsanträge
Status | Kürzel | Zeile | AntragstellerInnen | Text | |
---|---|---|---|---|---|
angenommen | ÄB1-1 | 6 | Jusos Oberbayern | Z. 6: Streiche “, die Themenwerkstatt Bildung, der Jusos Bayern” | |
angenommen | ÄB1-2 | 44 | Jusos Oberbayern | Nach Zeile 44 ergänzen: Neben Schulen und Hochschulen muss sich auch der Bereich der frühkindlichen Bildung auf die neuen Geflüchteten einstellen. Ein Aufweichen der Betreuungsschlüssel ist dabei keine Lösung, denn gerade geflüchtete Kinder, die neu in die Kitas kommen, brauchen Erzieher*innen und Kinderpfleger*innen, die ausreichend Zeit für sie haben. | |
angenommen | ÄB1-3 | 44 | Jusos Oberbayern | Neuer Absatz nach Z. 44: Darüber hinaus fordern wir, dass all die Maßnahmen, die wir hier vorschlagen und auch die bereits existenten Unterstützungen für Geflüchtete aus der Ukraine auf alle Geflüchteten ausgeweitet werden. Es darf auch hier keine Zwei-Klassen-Gesellschaft entstehen. Jede*r Geflüchtete ist ein Mensch und verdient Unterstützung! |
Adressat*innen: Juso-Landeskonferenz, BayernSPD-Landesvorstand, BayernSPD-Landtagsfraktion
Viele Menschen geben zurzeit ihr gewohntes Leben auf, sind tagelang auf den Beinen und suchen in verschiedenen Ländern ein Dach über dem Kopf. Auch hier in Deutschland. Doch nicht nur Erwachsene und Berufstätige sind unter diesen Geflüchteten, sondern auch Schüler*innen und Student*innen. Dadurch kommen auch in den Bildungsstätten einige Probleme auf.
Wir, die Themenwerkstatt Bildung, der Jusos Bayern fordern somit:
An Schulen wird dringend mehr Personal gebraucht. Nicht nur, um den schon bestehenden Lehrer*innen-Mangel zu decken, sondern auch, da die ukrainischen Kinder kaum, oder gar kein Deutsch können. Somit sitzen diese zwar hinten in den Klassenräumen, verstehen aber nichts von dem Unterricht. Langfristig fordern wir, diesen Mangel zu beheben, indem das Lehramtsstudium von Grund auf überarbeitet wird. Akut muss der Freistaat aber ausreichend finanzielle Mittel zu Verfügung stellen, um diesen personellen Mehraufwand zu decken. Es darf sich nicht länger auf Freiwillige verlassen und gleichzeitig die eigene Verantwortung anderen zugeschoben werden.
Psychologische Betreuung ist nicht nur an Schulen, sondern auch an Universitäten eminent wichtig. Die ukrainischen Staatsbürger*innen leiden unter Verlust und Trauma. Es müssen Möglichkeiten gefunden und umgesetzt werden, um, den Menschen zu helfen. Genauso muss auch auf die Eltern geachtet werden, die selbst von traumatischen Erlebnissen betroffen sind. Somit wären ukrainisch- russisch- oder englischsprachige Sozialarbeiter*innen für Familien sehr wichtig. Mentor*innen an der Uni müssen vorhanden sein und finanzielle Mittel aufgestockt werden.
Sprachkurse müssen angeboten werden, sowohl in Ukrainisch und Russisch, als auch in Englisch. Die Geflüchteten wollen sich integrieren, und das ist nur möglich, wenn sie die Grundlagen unserer Sprache beherrschen. In Schulen ist es von immenser Bedeutung, mehr DaZ-Unterricht anzubieten, um den Kindern Deutsch beizubringen und sie in ihre Umgebungsgesellschaft zu integrieren. Denn der Besuch unseres erstsprachlichen Deutschunterrichts bringt ihnen anfangs wenig. Vor der Einrichtung langfristiger “Ausländerklassen” können wir nur warnen, da zu diesem Zeitpunkt nicht klar ist, wie lange die ukrainischen Geflüchteten in Deutschland bleiben. Die Schüler*innen müssen integriert und nicht in abgekapselten Klassenverbänden separiert werden, damit ihre “Rückkehrfähigkeit” erhalten bleibt. Integration ist aber nur in Kontakt mit Umgebungssprache und -kultur möglich, die in solchen “Ausländerklassen” ausgesperrt wird. Zudem sollte beachtet werden, dass auch Tutorien und Nachhilfe von ukrainisch, russich oder englisch sprachigen Personen angeboten werden kann.
Auch Schul-/Lernmittel und digitale Endgeräte werden in Massen gebraucht. Dort fordern wir eine Unterstützung des Staates. Schulen und Gemeinden können hier nicht alleine agieren. Langfristig müssen Schulen Staatsanliegen werden und dürfen nicht allein gelassen werden. Es muss Hilfe angeboten werden. Wir bitten auch darum, dass sämtliche Elternbeiräte sich an Schulen erkundigen und sich intern darum bemühen, einige Lernmaterialien zusammenzubekommen.
Auch Studierenden muss entgegengekommen werden. In Form von Vergünstigungen im öffentlichen Verkehr, wie auch bei Mensabeiträgen oder Semesterbeiträgen. Öffentliche wie auch private Träger*innen von Studierenden-Wohnheime sollen Konzepte entwickeln, wie bei
Wohnungssuche und Finanzierung der Miete unterstützt werden kann. Darunter fällt auch die Bafög-Erleichterung bei Geflüchteten. Schließlich haben diese nicht alle benötigten Dokumente mitgenommen, wie denn auch, auf der Flucht vor einem Krieg.
Bildungsstipendien müssen auch für Geflüchtete zugänglich gemacht werden, genauso wie die Ermöglichung von Weiterführungen und Beendigung von Forschungsprojekten, die in der Ukraine angefangen wurden. Darüber hinaus fordern wir, dass all die Maßnahmen, die wir hier vorschlagen und auch die bereits existenten Unterstützungen für Geflüchtete aus der Ukraine auf alle Geflüchteten ausgeweitet werden. Es darf auch hier keine Zwei-Klassen-Gesellschaft entstehen. Jede*r Geflüchtete ist ein Mensch und verdient Unterstützung!
Neben Schulen und Hochschulen muss sich auch der Bereich der frühkindlichen Bildung auf die neuen Geflüchteten einstellen. Ein Aufweichen der Betreuungsschlüssel ist dabei keine Lösung, denn gerade geflüchtete Kinder, die neu in die Kitas kommen, brauchen Erzieher*innen und Kinderpfleger*innen, die ausreichend Zeit für sie haben.
Abschließend fordern wir eine langfristige Unterstützung der ukrainischen Flüchtlinge. Uns geht es darum, dass diese nicht nur ein paar Monate unterstützt werden, sondern so lang wie sie dies brauchen. Schließlich werden die meisten von ihnen auch länger, wenn nicht sogar für immer bei uns in Deutschland bleiben.
Солідарність з Україною (Solidarität mit Ukraine).