B2 Sexualkunde Antrag

Status:
unbehandelt

Das Thema der Sexualität ist ein groß diskutiertes gesellschaftliches Thema im politischen

Diskurs. Vor allem rechte Kräfte missbrauchen die sexuelle Orientierung anderer, um einen

Kulturkampf zu provozieren und Andersdenkende zu diskriminieren. Dabei sind eine frühe

Aufklärung und Sensibilisierung bereits in der Schule von großer Bedeutung, sowohl bei

Schüler*innen, aber auch bei Lehrkräften. Dies spiegelt sich jedoch gegenwärtig kaum in den Schulen und dem Sexualkundeunterricht wider. Es braucht eine Abkehr von Sex als Tabu-Thema und ein Aufbrechen von Sexualisierungen in unserer gegenwärtigen patriarchalen Gesellschaft.

Oft werden Themen wie Sexualität und Abtreibung moralisch, ethisch und religiös aufgeladen.

Dies geschieht auch in der Schule durch das Aufgreifen dieser Themen im Religions- und Ethikunterricht. Das wollen wir ändern. Die Frage von Sexualität und Abtreibung ist nicht moralisch oder ethisch, sondern das Recht einer jeden Person, über ihren eigenen Körper entscheiden zu können. Niemand hat das Recht, über Entscheidungen, die die eigene Sexualität oder den eigenen Körper betreffen, zu urteilen, ebenso stellen derartige Entscheidungen keine Grundlage für Diskussionen im Unterricht dar.

Mit der Einführung des „Tag des Lebens“ an bayerischen Schulen findet Anti- AbtreibungsPropaganda in den Schulen statt, mit dem Versuch, die Kinder sehr früh zu beeinflussen. Auch geschieht gezielte Beeinflussung gegen Abtreibungen durch Schulbesuche von konfessionellen Berater*innen. Wir fordern die sofortige Abschaffung des „Tag des Lebens“ und ein Verbot von schulischen Veranstaltungen und Beratungen von konfessionellen Berater*innen. Außerdem müssen die Kreuze aus den Klassenzimmern verschwinden, um Räume frei von konfessionellem Druck zu schaffen. Es braucht ebenso eine stärkere Zusammenarbeit mit externen Partner*innen, bzw Personal, welches unabhängig, sachlich und menschlich aufklärt und einen Beitrag zur Selbstbestimmung leistet. Der Staat muss für derartige externe Projekte die

Finanzierungsgrundlage leisten. Auch kann es sinnvoll sein, Vorträge von ehemaligen FLINTA*Schüler*innen zu organisieren, die sensibilisieren und ermutigen sollen. Darüber hinaus müssen Vertrauens- und Fachlehrkräfte, insbesondere in Fächern, wo Sexualität und Geschlecht ein Thema ist, in diesen Bereichen besser ausgebildet werden.

Die Schule ist aufgrund ihres Bildungs- und Erziehungsauftrags dazu verpflichtet, einen großen Teil zur Aufklärung beizutragen. Zum einen muss die Schule rund um das Thema Sexualität informieren und aufklären. Dabei ist es auch wichtig, das binäre Geschlechtssystem aufzubrechen und über nicht binäre Geschlechtsformen aufzuklären und auch über queere Identitäten und queeren Sex zu informieren. Sex als ein großes gesellschaftliches Thema hat auch in der Gesellschaftslehre Bedeutung, vor allem wenn es um das Familienbild geht. Hierzu muss das sogenannte traditionelle Familienbild aufgebrochen und eine plurale Perspektive eingenommen werden. Ebenfalls braucht es für alle Aufklärung über Menstruation und damit einhergehend eine größere Sensibilisierung. Dazu fordern wir auch, dass Schulen menstruierende Personen besser unterstützen und sowohl eine erleichterte Krankschreibung ermöglichen als auch kostenlose Menstruation Hilfsmittel wie Wärmflaschen, Hygieneartikel, Wärmekissen, Wärmepads und Tapes zur Verfügung stellen. Sexualisierte Gewalt ist nach wie vor ein ungeheures Verbrechen, welches Realität ist in unserer patriarchalen Gesellschaft. Die Schule muss einen Beitrag gegen sexualisierte Gewalt leisten, indem über sexualisierte Gewalt und Konsens aufgeklärt wird. Dies geschieht auch mit Verweis auf statistische Prävalenzen. Es braucht ebenso eine Aufforderung und Sensibilisierung der Schüler*innen betroffenen Personen zu helfen und sie zu unterstützen. Dabei muss die Schule selbst Hilfe anbieten und auf Hilfsangebote aufmerksam machen.

Darüber hinaus fordern wir die Aufsetzung eines „Wehrhafte FLINTA*s Programms. Den FLINTA*Schüler*innen soll ermöglicht werden zu lernen, wie man sich in verschiedenen Bereichen wie Kampfsport, Rhetorik, etc. selbst verteidigen kann. Dabei soll auch dafür sensibilisiert und herausgearbeitet werden, wie wichtig Solidarität untereinander für FLINTA*s ist.

Schule muss ein Safe-Space sein, weshalb wir die Schulen auffordern, Maßnahmen zu treffen, um die Schule zu einem sicheren und diskriminierungsfreien Ort für alle zu machen.