Der völkerrechtswidrive Angriffskrieg Putins auf die Ukraine hat die bestehenden Probleme im globalen Wirtschaftssystem verstärkt. Die aktuelle Inflation ist in erster Linie eine
Angebotsinflation. Ein Grund hierfür sind die immer noch sehr belasteten Lieferketten, die sich noch immer nicht von den Auswirkungen der Corona-Krise erholt haben. Ein anderer Grund ist die
Verknappung von Energieträgern – insbesondere Gas, die zu erhöhten Energiepreisen führt. Die Verknappung der Gaslierferung ist eine Auswirkung der Sanktionen, die wir gemeinsam mit den europäischen und transtlantischen Partner*innen verhängt haben: Als Reaktion dreht Putin unter Scheinargumenten wie der Wartung von Pipelines die Gaszufuhr ab. Trotz der Erkenntnis, dass unsere Sanktionen damit in Teilen kausal ursächlich für die gestiegenen Preise sind – die bestehende ökonomische Ungleichheit massiv verschärfen, weil sie unterschiedliche
Bevölkerungsgruppen unterschiedlich hart treffen – halten wir diese weiterhin für richtig. Die Härte der Sanktionen muss aufrecht erhalten werden. Um die sozialen Auswirkungen abzumildern, braucht es höhere Löhne und zB einen Energiepreisdeckel, gleichzeitig auch gezielte sozialpoltische und verteilungspolitisch sinnvolle Entlastungspakete.
Unter den bestehenden kapitalistischen Verhältnissen werden wir immer nur Abwehrkämpfe gegen sich immer weiter verschärfende Ungleichheiten führen können. Die Entlastungspakete sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Wir wollen diese Krise nutzen, um das Verständnis dafür zu verstärken, dass Verteilungsgerechtigkeit in dieser Wirtschaftsform nicht möglich ist.
Um die Folgen des Krieges, die steigende Inflationsrate und Engpässe in der
Energieversorgung abzumildern, hat die Bundesregierung bereits zwei
Entlastungspakete beschlossen. Teilweise sind diese bereits umgesetzt. Einige
Maßnahmen haben sich als echte Hilfen erwiesen, andere als wirkungslos. Es gilt aus den
Entlastungspaketen zu lernen, neue Maßnahmen zu ergänzen, sinnvolle
Maßnahmen zu verlängern und unsinnige gleich wieder zu beerdigen. Dieser Antrag ist unsere Bewertung zu den Maßnahmen der ersten zwei Entlastungspakete.
Wir stellen aber fest, dass die aktuelle ökonomische Krise in der Kontinuität der letzten Krisen dazu führt, dass diejenigen, die ihren Lebensunterhalt mit Arbeit verdienen, insbesondere die unteren Einkommensperzentilen von Reallohnverlusten betroffen sind. Diese ökonomischen Krisen führen systematisch zu einer Umverteilung von unten nach oben. Entlastungspakete bekämpfen lediglich die Auswirkungen, ohne etwas an den Ursachen zu ändern. Wir Jungsozialist*innen geben uns damit nicht zufrieden und werden weiter daran arbeiten, das gesellschaftliche Bewusstsein für die Krise des Kapitalismus zu schärfen und mit konkreten Ansätzen Vorschläge zur Überwindung zu machen. Ein erster Schritt muss sein, in die Krise geratenen Firmen der Schlüsselindustrien nicht nur mit staatlichen Hilfen durch die Krise zu bringen und Gewinne anschließend wieder zu privatisieren, sondern zu vergesellschaften und die Demokratisierung dieser Betriebe konsequent zu realisieren.
Denn die vergangenen Wochen und Monate haben klar gezeigt: Der Handlungsdruck ist weiter hoch! Es braucht ein drittes Entlastungspaket. Wir haben die Konzepte dafür.
Nachhaltigkeit statt Tankrabatt
Manche Kritiker*innen sagen, der Tankrabatt und das 9€-Ticket seien pauschale
Maßnahmen mit der Gießkanne, in ihrer Wirkung zu unspezifisch und damit von
vornherein völlig verfehlt. Diese Kritik greift allerdings viel zu kurz. Es gibt
zwischen den beiden sehr wohl gewichtige Unterschiede. Dass das 9€-Ticket dem Tankrabatt aus
ökologischen Gründen vorzuziehen ist, ist offensichtlich und muss an dieser Stelle nicht diskutiert werden. Wir wollen beide Maßnahmen aus einer sozialen Perspektive betrachten, denn darum sollte es bei den Entlastungspaketen vorrangig gehen: Eine sozial gerechte Entlastung derjenigen Bevölkerungsgruppen, die es brauchen. Wer profitiert also wirklich von Tankrabatt und 9€-Ticket?
Dazu muss man den Zugang zu Mobilität und das Mobilitätsverhalten
unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen betrachten. Wie die Studie Mobilität in
Deutschland 2017 zeigt, besitzen über 50% der Haushalte mit sehr niedrigem
ökonomischen Status gar kein Auto, wohingegen nur 10% der Haushalte mit hohem
bzw. sehr hohem ökonomischen Status kein Auto besitzen. Der Besitz mehrerer Autos pro Haushalt steigt mit dem ökonomischen Status signifikant an. Besonders deutlich wird dies daran, dass ganze 10% der Haushalte mit sehr hohem ökonomischen Status drei und mehr Autos besitzen. Ob und wie viel jemand mit dem Auto fährt, ist also zu großen Teilen eine Frage des finanziellen Vermögens. So ergeben sich mit sinkendem ökonomischen Status signifikant höhere
Anteile des ÖPNV und des Fußverkehrs. Dabei gibt es regionale Unterschiede, was den Besitz von
Autos angeht, die sich insbesondere auf das vorhandene bzw. eben nicht vorhandene ÖPNV Angebot zurückführen lassen. Wo es keine Alternative gibt, sind auch Menschen mit weniger Geld dazu gezwungen, ein Auto zu besitzen und zu nutzen.
Die Entlastung durch den Tankrabatt kommt daher überwiegend Menschen zu Gute,
die nicht darauf angewiesen sind. Der ÖPNV hingegen stellt für Menschen mit
niedrigem Einkommen schon jetzt eine notwendige Alternative dar. Sie sind es, die mit der derzeitigen Inflation am meisten zu kämpfen haben und sie profitieren
überproportional vom 9€-Ticket. An dieser Stelle muss hervorgehoben werden, dass
insbesondere Arbeitnehmer*innen mit niedrigem Einkommen profitieren, denn 42%
des Verkehrsaufkommens sind Arbeit und Ausbildung geschuldet.
Arbeitnehmer*innen haben daher ein aktiveres Mobilitätsverhalten als beispielsweise Rentner*innen.
Darüber hinaus profitieren vom 9€-Ticket insbesondere Kinder und Jugendliche, die
höchstens als Mitfahrer*innen ihrer Eltern mit dem Auto mobil sind. So ist der ÖPNV
neben Rad- und Fußverkehr die einzige Möglichkeit, um Kindern eine eigene,
unabhängige Mobilität zu ermöglichen. Gerade auf längeren Distanzen ist nur der
ÖPNV eine Option. Insbesondere das Mobilitätsverhalten von 10- bis 17-jährigen ist stark durch den ÖPNV geprägt. Das 9€-Ticket ermöglicht nun zum ersten Mal Mobilität, die sich auch vom Taschengeld bezahlen lässt.
Damit ist klar: Der Tankrabatt ist sozial ungerecht. Wir fordern daher, dass der Tankrabatt auf keinen Fall verlängert wird. Am besten wäre er nie eingeführt worden.
Als sozial gerechte Maßnahmen, um den Energieverbrauch im Verkehrssektor zu
senken und so auch für sinkende Preise an den Tankstellen zu sorgen, fordern wir
daher zeitlich begrenzte Fahrverbote sowie die dauerhafte Einführung eines
allgemeinen Tempolimits von 130 km/h und die Absenkung bereits bestehender
Tempolimits. In den Innenstädten braucht es großflächig autofreie Zonen. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen wurde in diversen Studien, u. a. des Umweltbundesamtes, ausreichend dargelegt.
Die Entwicklung der Spritpreise hat dazu geführt, dass der Tankrabatt obendrein
nahezu wirkungslos verpufft ist. Stattdessen streichen einige wenige
Mineralölkonzerne große Gewinne ein. Damit der Tankrabatt nicht vollends zu einer
überflüssigen Finanzspritze für Mineralölkonzerne wird, müssen die dadurch entstandenen Gewinne durch eine zusätzliche Übergewinnsteuer abgeschöpft werden.
Da die Inflationsrate aber weiter steigt und gerade Menschen mit niedrigem Einkommen eine weitere Entlastung brauchen, muss das 9€-Ticket verlängert werden. Nur ein dauerhaftes 9€-Ticket wird zu einer dauerhaften Verhaltensänderung führen.
2,5 Mrd. € pro Quartal, also 10 Mrd. € pro Jahr sind vergleichsweise niedrige Kosten,
um ein günstiges Ticketangebot zur Verfügung zu stellen. Freilich sind in diesen
Kosten nicht die Kosten für die nötigen Angebotsausweitungen des ÖPNV und den dringend benötigten Ausbau der Infrastruktur enthalten – aber die Kosten für den Ausbau des ÖPNV sind im Rahmen der Verkehrswende bereits eingepreist.
Eine Rückerstattung von Leistungen durch ALG II-Empfänger*innen, die in einigen
Bundesländern (u. a. Bayern) im Raum steht, da die tatsächlichen Kosten für das 9€-
Ticket unterhalb der im ALG II vorgesehenen Pauschale für Mobilität liegen, lehnen
wir ab. Die Behauptung, dass dadurch eine Übervorteilung entsteht ist nicht nur ein
Schlag ins Gesicht von Menschen, die ALG II-Empfänger*innen sind, sondern
widerspricht auch der grundsätzlichen Logik der Entlastung. Denn gerade für Empfänger*innen von Sozialleistungen reichen die bisher beschlossenen Entlastungen bei Weitem nicht aus.
Mieter*innenschutz in Krisenzeiten
Wohnraum ist ein wesentliches Grundbedürfnis, das durch steigende Mieten und nun
auch noch durch die Inflation erhöhte Lebenshaltungskosten gefährdet ist. Die
finanziellen Folgen der Zeitenwende dürfen nicht zu Lasten der Mieter*innen gehen,
die Miete umfasst schon jetzt oft über die Hälfte der Lebenshaltungskosten. Weitere Preissteigerungen stellen daher unerträgliche Belastungen dar, können sogar zum Wohnungsverlust führen und sind daher für uns nicht akzeptabel.
Mietenstopp
Wir fordern daher einen sofortigen bundesweiten Mietenstopp – ohne
Inflationsausgleich und gerade auch für Indexmieten. Gerade angesichts der
allgemein steigenden Preise ist ein Mietenstopp nun geeignet und erforderlich, um
sicherzustellen, dass die Kaltmieten für Wohnraum nicht noch weiter steigen und
keine Gefahr eines Wohnungsverlustes besteht. Und angesichts der allgemeinen
Teuerungen durch die Inflation könnte ein Mietenstopp zum jetzigen Zeitpunkt im
Verhältnis sogar preisdämpfend zugunsten der Mieter*innen wirken. Forderungen von
Großkonzernen wie Vonovia, die nun angesichts der Inflation fürchten, ihre Gewinnerwartungen in Milliardenhöhe nicht zu erzielen und deshalb die Mieten entsprechend weiter erhöhen wollen, treten wir entschieden entgegen.
Kündigungsmoratorium
Zum direkten Schutz vor Wohnungsverlust aufgrund steigender Kosten braucht es
sofort ein Kündigungsmoratorium. Damit wird das Recht von Vermieter*innen
eingeschränkt, ab zwei ausbleibenden oder unvollständigen Mietzahlungen die Kündigung auszusprechen. Das Kündigungsmoratorium muss mittelfristig gelten, bis sich die Situation wieder entspannt.
Nebenkostenvorauszahlung
Erst mit Zustellung der Nebenkostenabrechnung für das Jahr 2021 dürfen die
Vorauszahlungen auf die steigenden Preise angepasst werden. Dann wird es für viele
Mieter*innen auf einen Schlag immense Steigerungen der sogenannten “Zweiten Miete” geben. Hier braucht es Unterstützungsleistungen für Bedürftige. Auch eine kostenlose individuelle
Energieberatung kommt als zusätzliche Möglichkeit in Betracht. Gas- und Stromsperren darf es im Herbst und Winter 2022/2023 für
Haushalte nicht geben. Hierzu müssen die Versorger gesetzlich verpflichtet werden.
Heizkostenzuschuss
Die Bundesregierung versucht durch die beiden beschlossenen Entlastungspakete die
Gesellschaft zu entlasten und vor zu hohen Kosten zu schützen. Gerade beim
Heizkostenzuschuss werden verschiedene Zielgruppen genannt, die diesen Zuschuss erhalten
können, der je nach Situation unterschiedlich hoch ausfallen kann. Vergessen wurden dabei Rentner*innen, die weder zwingend Wohngeld beziehen, noch Azubis oder Studierende mit Bafög Bezug sind. Wir fordern daher eine Ausweitung des Heizkostenzuschusses auf Rentner*innen. Durch die
Preissteigerungen der vergangenen Jahre und die nicht gestiegenen Renten, sind viele von Altersarmut betroffen. Außerdem müssen auch Studierende und Auszubildende berücksichtigt werden, die kein Bafög beziehen.
Das werden wir nicht hinnehmen. Der Heizkostenzuschuss muss sich an dem für
Wohngeldbezieher*innen orientieren und sukzessive erhöht werden, um sich an den
steigenden Preisen zu orientieren. Sinnvoller als ein Heizkostenzuschuss ist ein
Energiepreisdeckel. Dabei soll der Preisdeckel den Grundbedarf der Haushalte abdecken. Für Haushalte mit enorm hohen Verbraucht führen die höheren Kosten oberhalb des Grundbedarfs zu einem Energiesparanreiz.
Entlastung für die Arbeitnehmer*innen – Nein zu längerer Arbeitszeit und mehr Überstunden In der Krise wird die Axt des Sozial- und Arbeitnehmer*innenrechteabbaus schnell geschwungen: Finanzminister Lindner will mehr Überstunden, der Chef des Bundes der Deutschen Industrie (BDI) will die 42-Stunden Woche – um den Fachkräftemangel auszugleichen.
Doch diese Axt ist morsch und abgewetzt, das ist seit langem klar: Längere Arbeitszeiten führen nicht zu mehr Produktivität – im Gegenteil rauben sie wichtige Regenerationszeit – und sind allgemein unsozial. Statt mehr Zeit auf der Arbeit braucht es mehr Zeit für Familie, Freunde und die eigene physische und psychische Gesundheit. Auch demokratisches und soziales Engagement ist mit mehr Arbeitszeit nicht machbar.
Für den Fachkräftemängel sind das auch keine ernstzunehmenden Vorschläge: Stattdessen
braucht es Verbesserung bei der Einwanderung von Fachkräften und bessere
Ausbildungsbedingungen – dazu gehört für uns weiterhin die umlagefinanzierte
Ausbildungsplatzgarantie
Wir stehen deshalb fest zu unserer Forderung nach weniger Arbeitszeit bei gleichbleibenden Lohn, insbesondere auch zur der Vier-Tage-Woche. Manipulationen am Arbeitszeitrecht hin zu einer Verlängerung der Arbeitszeit lehnen wir ab. Dahingehend fordern wir auch die SPD, die SPDBundestagsfraktion und dort besonders unsere Juso-Abgeordneten auf, diese Arbeitgeber*innenForderungen abzuweisen.
„Höhere Löhne gegen den Reallohnverlust
Wir machen Schluss mit dem Mythos einer drohenden Lohn-Preis-Spirale und stärken den Gewerkschaften den Rücken. Arbeitnehmer*innen brauchen jetzt Lohnerhöhungen, die den steigenden Preisen gerecht werden. Eine Lohnzurückhaltung wäre nichts weiter als ein Versuch die Kriegs- und Krisenfolgen auf dem Rücken von Millionen Beschäftigten in Deutschland abzuladen.
Lohnforderungen mit dem Ziel des Inflationsausgleichs ergeben noch lange keine Lohn-PreisSpirale. Anders als gerne dargestellt, sind Personal- beziehungsweise Lohnkosten nicht überall gleich die größten Ausgaben eines Unternehmens. Dass Lohnerhöhungen direkt zu Preissteigerungen führen und somit an die Verbraucher*innen zurückgegeben werden ist ein gerne gezeichnetes Schreckensszenario, das in der Realität allerdings eher nicht zum tragen kommt.
Darüber hinaus ist das tarifpolitische Instrument der Einmalzahlungen verbraucht und ohnehin nicht in der Lage für eine nachhaltige Verbesserung der ökonomischen Situation der Arbeitnehmer*innen zu sorgen. Unsere Gesellschaft erwarten dauerhafte Preissteigerungen. In den vergangenen Jahren sind die Löhne nur schwach gestiegen, was unter anderem mit dazu beiträgt, dass die momentane Inflation derart große Löcher in die Geldbeutel reißt.
Ziel guter Tarifpolitik müssen demnach Lohnsteigerungen sein, die dazu fähig sind, die Preisentwicklungen tatsächlich auszugleichen und einen Reallohnverlust um jeden Preis zu verhindern. Als Jungsozialist*innen stehen wir solidarisch an der Seite der Gewerkschaften.“
Für eine progressive Finanzpolitik in der Krise
Übergewinnsteuer
Wir fordern eine Übergewinnsteuer. Die Unterstützung dafür ist breit und kommt aus
der Bevölkerung, Partei, von den Landesregierungen in Bremen, Berlin und Thüringen und auch Gewerkschaften. Denn es kann nicht richtig sein, dass sich einige Unternehmen allein aufgrund der Preissteigerungen die Taschen voll machen, während Bund und Länder ihrerseits Milliarden aufwenden müssen, um die unter den Preissteigerungen leidenden Bürger*innen sowie Unternehmer*innen und zu unterstützen.
So verdienten die fünf größten Mineralölkonzerne mehr als das Doppelte im ersten Quartal 2022 als 2021.
Es geht hierbei nicht um eine raffgierige Besteuerung der Energiekonzerne, sondern
um reine Fairness. Eine Übergewinnsteuer entfällt eben nur auf Übergewinne, also
unerwartete Gewinne als Folge des Krieges. Selbstverständlich weiß keiner exakt,
welche Gewinne gemacht worden wären ohne diese Krise. Hier wird geschätzt. Diese Gewinne entstehen, während andere Wirtschaftsbereiche großen Schaden nehmen. Diese Energiekonzerne sind auch keine üblichen Marktteilnehmenden, sondern haben starke Marktmacht. Der freie Wettbewerb allein kann die Energiepreise also nicht senken.
Auch in anderen Ländern gibt es ähnliche Überlegungen oder bereits
Übergewinnsteuern. In Italien hat z.B. der ehemalige EU-Notenbankchef Draghi eine
solche Maßnahme im März bei 10% pro Euro Übergewinn eingeführt und diesen
Steuersatz kürzlich auf 25% erhöht. Selbst die neoliberale konservative Regierung von Großbritannien hat auf die Forderungen der sozialdemokratischen Labour Party in England eingelenkt und will eine solche Übergewinnsteuer einführen.
Wir fordern darüber hinaus, ähnlich wie bei Krisen des Finanzmarkts an den Börsen üblich, den Handel und ggf. auch die Produktion von nicht-systemrelevanten Gütern und Dienstleistungen vorübergehend zu verbieten. Hierzu zählen insbesondere Luxusgüter wie Schmuck, Privatboote oder übermäßig große PKWs und SUVs, in denen auch überproportional gasintensiv produzierte Stoffe wie Silizium und Silikone enthalten sind. Da auch die Bauindustrie starker Abnehmer gasintensiver Produkte ist, sollte auch der Bau von nicht-notwendigen Gebäuden wie Zweit- und Ferienhäusern sowie weiterer Luxusimmobilien vorübergehend gestoppt werden. Aber nicht nur
Güter, sondern auch energieintensive Dienstleistungen wie Lieferung von Konsumprodukten in Städten sind nicht systemrelevant. Uns ist bewusst, dass sich hierdurch übervolle Auftragsbücher bei Unternehmen bilden könnten, die in diesen nicht-essentiellen Lebensbereichen tätig sind. Um nach dem Ende des Handelsstopps hierdurch keine Übergewinne bei Privaten entstehen zu lassen, braucht es eine Rechtsgrundlage für eine erleichterte Verstaatlichung der betreffenden Unternehmen.
Finanzpolitisch durchstarten – Schuldenbremse anzünden
Das Sondervermögen für die Bundeswehr hat massive Diskussionen um die Frage
aufgebracht, welche Vorhaben der Staat mit Geld priorisiert. Diese Frage ist mehr als
berechtigt, denn seit Jahren lautet die einhellige Erzählung – auch parteiintern –
der Bund, die Länder und die Kommunen müssten sparen. “Finanzpolitische
Verantwortung” sei das Gebot der Stunde, hohe Ausgaben könnten vor den
“kommenden jungen Generationen” nicht gerechtfertigt werden. Auf dem Gipfel dieser
finanzpolitischen Selbstgeißelung wurde 2014 eine “Schuldenbremse” ins
Grundgesetz eingefügt – auch mit den Stimmen der SPD. Der Bund darf seither nur sehr begrenzt mehr Geld ausgeben, als er durch Steuern einnimmt. Mehrere Bundesländer haben ähnliche Regelungen in ihre Verfassungen aufgenommen.
Die Auswirkungen dieser Politik waren eine Katastrophe. Die Unmöglichkeit der
öffentlichen Hand, mehr Geld in die Gesellschaft zu investieren, hat uns marode
Schulen und Universitäten, weniger und weniger sozialen Wohnraum eingebracht und den Fortschritt beim Klimaschutz verzögert. Auch in anderen europäischen Staaten wurde das Feuer finanzpolitischen Sparens entzündet – und verbrannte zuverlässig den Sozialstaat, soziale Sicherungssysteme und gesellschaftlichen Wohlstand.
Während der Finanzkrise von 2009 hätten öffentliche Investitionen die wirtschaftliche
Problemlage auffangen können. Das Gegenprogramm verursachte einen massiven
Anstieg der Arbeitslosigkeit in Griechenland und Spanien, vergrößerte den prekären
Sektor wie in Italien und Beschneidungen von Arbeitnehmer*innenrechten wie in
Frankreich – und traf dabei die “kommenden Generationen” besonders hart. Als besonderes Schmankerl konnte sich ein neuer Rechtsnationalismus an den sozialen Problemen emporarbeiten.
Mit der Ampel-Koalition soll der Fortschritt kommen. Doch das Festhalten an der
Schuldenbremse gefährdet viele Projekte: Sozialer Klimaschutz bedeutet,
Kohlearbeiter*innen finanziell abzusichern und den Schienenverkehr massiv
auszubauen. Mehr Wohnraum bedeutet mehr staatlichen Wohnungsbau und eine
Offensive bei Bildung, Ausbildung und Studium bedeutet Investitionen in Schulen, Lehrkräfte und universitäre Forschung. Diese Ideen sind nicht neu, aber ohne ausreichende finanzpolitische Mittel werden wir wenige umsetzen können.
Die Schuldenbremse muss deshalb aus dem Grundgesetz gestrichen werden. Dort
hat sie im Übrigen auch nichts verloren – die Verfassung regelt die Grundlagen und
Grundwerte unseres Staates und der Gesellschaft. Es ist für eine Demokratie aber problematisch, wenn der Investitionsentscheidungen an eine Zweidrittelmehrheit geknüpft ist.
Wenn das Parlament eine Schuldenbremse für die richtige Idee hält, kann es diese mit einer einfachen Mehrheit beschließen und wieder abschaffen – für uns als Jusos und für die SPD ist sie es aber ohnehin nicht.
Wir fordern deshalb weiterhin, dass die SPD sich in der Koalition für eine Streichung stark macht. Mittlerweile signalisiert auch die Union Gesprächsmöglichkeiten in dieser
Frage. Die Jusos und die SPD müssen diese Situation nutzen, Druck ausüben und auf
eine Formierung einer entsprechenden Mehrheit hinwirken. Für die Zukunft fordern wir, dass die SPD in Regierungsverhandlungen auf Anstrengungen zur Abschaffung der “Schuldenbremse” besteht.
Keine Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel
Bereits mit dem ersten Entlastungspaket hat die Bundesregierung einige wirkungsvolle Maßnahmen beschlossen – darunter das 9-Euro-Ticket, mit dem sich enorm viele Menschen Bus, Bahn und Tram leisten können.
Gerade weil Preise quer durch die Bank steigen, hat eine Diskussion zu unrecht zu wenig Aufmerksamkeit bekommen: Die Abschaffung oder zumindest Senkung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel.
Als Sozialist*innen sehen wir die Mehrwertsteuer allgemein kritisch. Als indirekte
Steuer ist sie nicht progressiv ausgestaltet. Sie wird also nicht anhand der Höhe des Einkommens oder des Vermögens erhoben, sondern als immer gleicher Betrag.
Damit belastet sie aber Menschen mit weniger Geld deutlich stärker.
Wir wissen, dass die Auswahl der Nahrungsmittel vom Geldbeutel abhängt – wer
weniger Geld hat, kann sich oft gesundes Essen nicht leisten. Deswegen fordern wir die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel. Auch bei Mitteln des täglichen Bedarfs wie Hygieneprodukten soll die Mehrwertsteuer entfallen.
Statt der Mehrwertsteuer wollen wir endlich die Reform unseres Steuersystems. Durch eine echte, progressive Besteuerung schaffen wir mehr Gerechtigkeit und können so noch dazu die Abschaffung der Mehrwertsteuer auffangen.
Verschärfung des Kartellrechts
„Geschäftsleute des gleichen Gewerbes kommen selten, selbst zu Festen und zu
Zerstreuungen, zusammen, ohne dass das Gespräch in einer Verschwörung gegen
die Öffentlichkeit endet oder irgendein Plan ausgeheckt wird, wie man die Preise
erhöhen kann.“ Dies stellte schon Adam Smith fest, der erste Theoretiker der
Marktwirtschaft, auf den sich neoliberale Ökonom*innen bis heute berufen. Diese
plärren auch zuverlässig jetzt Zeter und Mordio, nachdem Wirtschaftsminister Robert
Habeck ankündigte, das Kartellrecht verschärfen zu wollen. Dabei zeigen die Preise
an den Tankstellen, die sich weitgehend vom internationalen Mineralölpreis
abgekoppelt haben, und insbesondere das sofortige Verpuffen des Tankrabbatts, dass bei den Ölkonzernen Preisabsprachen stattfanden, die bisher vom Kartellamt nicht unterbunden werden konnten.
Wir stellen uns daher hinter die Verschärfung des Kartellrechts, um die von Smith so
bezeichnete “Verschwörung gegen die Öffentlichkeit” zu verhindern. Entsprechend dem Entwurf des Wirtschaftsministeriums soll das Kartellamt künftig mehr rechtliche
Möglichkeiten zu Sektoruntersuchungen bekommen. Es muss ihm möglich sein,
übermäßige Gewinne abzuschöpfen und marktbeherrschende Konzerne zerschlagen
zu können, ohne dass illegale Preisabsprachen bereits erwiesen wurden. Die Regierung arbeitet daran. Für diese Aufgaben muss das Kartellamt auch personell und finanziell besser ausgestattet werden.
Fossile Energien endlich hinter uns lassen!
Um die Klimaziele zu erreichen und dem Klimawandel konsequent zu entgegnen, müssen wir auf erneuerbare Energien setzen und diese ausbauen.
Putins Angriffskrieg auf die Ukraine hat die Abhängigkeit Deutschlands und Europas
deutlich gezeigt. Es gilt sich aus dieser Abhängigkeit zu lösen und die fossilen
Energien hinter sich zu lassen. Die Energiewende bietet die Chance, zur Blaupause
für ein modernes, nachhaltiges und vor allem gerechteres und demokratischeres Wirtschaftssystem zu werden
Solarenergie besser nutzen!
Dazu muss die Solaranlagen Pflicht umgesetzt werden. Diese ermöglicht nicht nur die eigene Versorgung mit erneuerbaren Energien und die damit verbundene Einsparung von Stromkosten, sondern auch die Einspeisung überschüssiger Energie für die Allgemeinheit. So wird auf hier der Anteil an erneuerbaren Energien gesteigert. Um den Menschen einen Anreiz zu bieten auf Solarenergie zu setzen, müssen wir den gesamten Prozess entbürokratisieren und vereinfachen.
Kleine Anlagen wie zum Beispiel die Blockheizkraft und Photovoltaikanlagen müssen stärker gefördert werden. Die Mehrwertsteuer auf selbst verbrauchten Strom aus der eigenen Solaranlage muss entfallen.
Um die Dezentralität in den einzelnen Haushalten weiter auszubauen, wollen wir die
Entwicklung von Speichertechnologien ohne seltene Erden und die Beschaffung durch Haushalte fördern. Auch die Kommunen sollen durch eigene Speicherkapazitäten einen Beitrag leisten.
Ebenso muss es auch für Teil Einspeisungen höhere Einspeisevergütungen geben.
So fördern wir zuerst den privaten verbrauch des selbst erzeugten Stromes und
anschließend die Einspeisung. Erneuerbare Energien sollen konsequent
Einspeisevorrang vor fossilen Energien haben. So kommen wir unserem Ziel einer
dezentralen Stromversorgung näher. Durch eine Solaranlage Pflicht auf privaten und
öffentlichen Gebäuden gemessen an der Größe der Dachfläche wollen wir die
dezentrale Stromversorgung zudem langfristig verpflichtend gestalten. Dabei soll eine
Beweislastumkehr gelten, sodass Hausbesitzer*innen nur von der Pflicht eine
Solaranlage zu bauen befreit werden, wenn sie dies bei der zuständigen Behörde
nachweisen können. In Mehrfamilienhäusern wollen wir zudem
Energiegenossenschaften fördern. Für den Bau von Photovoltaikanlagen durch Haushalten wollen wir Darlehen ermöglichen, die bereits in der Vergangenheit positive Effekte bewirkt haben.
Neben dem Potenzial durch private und gewerbliche Solarstromerzeugung sehen wir
auch auf Seiten des Staates unausgeschöpfte Möglichkeiten: Wir fordern, dass konsequent neben Autobahnen und Bundesstraßen Solarpaneele angebracht werden, dabei können auch Lärmschutzwände und Mittelstreifen genutzt werden.
Zudem fordern wir die Umsetzung von Photovoltaik Überdachungen bei Autobahnen
und Bahntrassen. In Deutschland sind knapp 13.000 km Strecke durch Autobahnen versiegelt. Das ergibt enorme Möglichkeiten zur Stromgewinnung auf einer sonst ungenutzten Fläche.
Grüner Wasserstoff eine echte Alternative!
Wasserstoff ist nicht gleich Wasserstoff. Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energien
gewonnen wird, bezeichnen wir als grünen Wasserstoff. Zukünftig dürfen wir nur diesen unterstützen. In einigen Industriezweigen fällt Wasserstoff als Nebenprodukt an.
Dieser soll künftig auch als nachhaltiger Wasserstoff genutzt werden dürfen.
Im Wirtschafts- und Industriesektor stehen uns große Veränderungen bevor: So
kann grüner Wasserstoff zur Dekarbonisierung der Industrie beitragen und so
Wirtschaftsstandorte erhalten und transformieren. Zudem können mit
wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen die Probleme der E-Mobilität überwunden
werden. Da diese Technologie vor allem für Schwerlast- oder Langstreckentransporte besser als E-Mobilität geeignet ist. Unsere Ansage ist: Güter auf die Schiene!
Wasserstoff soll zudem auch als Speichertechnologie für Solar- und Windkraftanlagen genutzt werden, um den partiell erzeugten Überschuss in Phasen der Nicht- Erzeugung nutzen zu können.
Weil Windräder unsere Landschaft schöner machen!
Windräder dürfen nicht nur in Norddeutschland zum Landschaftsbild gehören. Auch in Bayern muss das Potenzial voll ausgeschöpft werden. Schöne Aussicht und Bergblick dürfen dabei kein gültiges Gegenargument sein, denn auch Windkraftwerke haben ihren Charme, nicht nur in der Nordsee.
Die 10H Regelung, die Windräder in Bayern nahezu unmöglich macht, muss restlos
gestrichen werden. Das bedeutet nicht, dass wir die Verträglichkeit für
Anwohner*innen vergessen. Außerdem muss die Deckelung zum Ausbau der Windkrafträder aufgehoben werden.
Bürger*innen müssen von Kommunen in den Prozess des Baus einer
Windkraftanlage eingebunden werden und ihnen wenn möglich über eine
Genossenschaft eine Chance gegeben werden sich zu beteiligen und zu profitieren.
Oft ist die Ablehnung eines Windrades auch mit Unwissenheit und unbegründeten Ängsten verbunden. Dem muss strategisch durch Informationskampagnen und Partizipationsmöglichkeiten entgegengewirkt werden.
Ernährungssicherheit in Deutschland und Europa
Die Ernährungssicherheit in Deutschland, Europa und der gesamten Welt ist durch Russlands unmenschliche Taktiken gefährdet. Den sofortigen Reflex einiger konservativer Kreise Errungenschaften in der Pestizid Einschränkung und der Ausgleichsflächen anzugreifen und rückgängig zu machen, lehnen wir entschieden ab.
Wir haben kein Flächen- sondern ein Verteilungsproblem. Durch eine Reduktion der Viehhaltung, können wir Flächen für nachhaltige ökologische Versorgung gewinnen und gleichzeitig Ernährungssicherheit garantieren. Unser Ziel sollte nicht sein aus Europa die Welt zu ernähren, sondern Länder des globalen Südens langfristig dabei zu unterstützen ihre Lebensmittelimporte zu diversifizieren und zum großen Teil regional anbauen zu können.
EEG – Erneuerbare Energien Gesetz
Mit dem ersten Entlastungspaket beschloss die Bundesregierung auch die EEG
Umlage von derzeit 6,5 ct pro Kilowattstunde (2021) zu streichen. Dieser Schritt war
bereits für das Jahr 2023 vorgesehen und konnte aufgrund der Umstände nun
frühzeitig durchgesetzt werden. Die Anfallenden Kosten werden ab sofort dauerhaft über den Bundeshaushalt finanziert. Wir begrüßen diese Maßnahme, da in der Vergangenheit vor allem Verbraucher*innen durch die EEG-Umlage belastet wurden.
Mit der letzten EEG Novelle 2021 wurde nicht nur die Abschaffung der EEG Umlage
auf den Weg gebracht, sondern auch beschlossen, dass bis zum Jahr 2035 55-60%
des Stroms durch erneuerbare Energien abgedeckt werden soll. Das reicht uns noch nicht aus. Wir fordern, einen vollständigen Umstieg auf erneuerbare Energien bis 2035.
Änderungsanträge
Status | Kürzel | Zeile | AntragstellerInnen | Text | |
---|---|---|---|---|---|
unbehandelt | ÄD4-1 | 8 | Jusos Unterfranken | Ersetzen des Satzes ab “damit” durch “von Putin als Rechtfertigung genutzt werden, um Maßnahmen zu ergreifen, die die Preise in Europa in die Höhe treiben, die bestehenden ökonomischen Ungleichheiten massiv verschärfen und weil sie unterschiedliche Bevölkerungsgruppen unterschiedlich hart treffen – halten wir die europäischen Sanktionen weiterhin für richtig.“ | |
unbehandelt | ÄD4-4 | 27 | Jusos Unterfranken | Ersetzen von “Einkommensperzentilen“ durch “Einkommensschichten” | |
unbehandelt | ÄD4-3 | 77 | Jusos Unterfranken | Z. 77 Ersetzen von “verlängert” durch “nochmal eingeführt” Z.90 Ersetzen von “verlängert” durch “wieder eingeführt” Z.132-134 Satz “Gas- und Stromsperren …” streichen Z. 203 nach “März” bitte “2022” einsetzen | |
unbehandelt | ÄD4-6 | 207 | Luise Hohenstein | Zeile 207 bis 218 streichen | |
unbehandelt | ÄD4-7 | 207 | Luise Hohenstein | Zeile 207 bis 218 streichen | |
unbehandelt | ÄD4-8 | 207 | Luise Hohenstein | Zeile 207 bis 218 streichen | |
unbehandelt | ÄD4-2 | 214 | Jusos Unterfranken | Streiche Z214-218 | |
unbehandelt | ÄD4-5 | 283 | Jusos Unterfranken | Z. 283 “plärren auch zuverlässig jetzt Zeter und Mordio” durch “beschweren sich bereits” ersetzen | |
unbehandelt | ÄD4-9 | 291 | Luise Hohenstein | Wunsch nach Zerschlagung marktbeherrschender Konzerne zwar nachvollziehbar, aber in der Formulierung hier klingt es nach staatlicher Willkür, dem Kartellamt diese Option zu geben, ohne dass hierfür ein Verstoß z. B. gegen das Gebot, keine illegalen Preisabsprachen zu treffen, überhaupt erst nachgewiesen wurde. |